Die Stimme ist etwas ganz Selbstverständliches – bis man sie nicht mehr hat. Die menschliche Stimme ist der durch Stimmlippen, dem Mund, Rachen, Kehlkopf und den Nasenhöhlen erzeugte individuelle Schall eines Menschen. Sie ist eines der wichtigsten Medien zur Informationsübertragung und ermöglicht nicht nur Sprache, sondern auch die Artikulation von emotionalen Grundzuständen wie Lachen, Weinen, Schreien, Stöhnen usw.

Zugleich ist Stimme eine Art akustischer Fingerabdruck eines jeden Menschen. Sie übermittelt Persönlichkeit und aktuelle Befindlichkeit. Menschen, die in der Lage sind, die Modulation ihrer Stimme bewusst wahrzunehmen und zu beeinflussen, können so ihre Wirkung auf andere Menschen und auf die Kontexte, in denen sie sich befinden, steuern. So verfügt jeder Mensch über einen Basis- oder Eigenton (Indifferenzlage). Er ist die Grundlage für innere Ruhe und Authentizität. Befindet sich ein Sprecher nicht auf Eigenton, strengt das Sprechen an. Und dieses „Angestrengt-sein“ überträgt sich auch auf die Zuhörer.

„Im richtigen Ton kann man alles sagen, im falschen nichts“
(George Bernhard Shaw)

Im Kontext von SPRACHKULTUR bedeutet Stimme:

  • Stimme als Ausdruck von Persönlichkeit
  • Stimme in den Dienst der Botschaft stellen
  • Stimmnutzung als Verhalten und als Kompetenz, die man erwerben kann

Literatur

Ingeburg Stengel / Theo Strauch (2005): Stimme und Person: Personale Stimmentwicklung. Personale Stimmtherapie. Stuttgart.

Hartwig Eckert / John Laver (1994): Menschen und ihre Stimmen. Weinheim.

Gunda Dietzel (2001): Der individuelle Klang der Stimme: Seine Botschaft, seine Wirkung; Einführung in das „Nada-Brahma-System“ von Vemu Mukunda. Leinfelden-Echterdingen.