„Sprachen wachsen nicht wie Bäume. Sie funktionieren nicht wie Maschinen, Sprachen sind feinstrukturierte Sozialgebilde, die ihren Ort im Bewusstsein vieler Sprecher haben und sich nach den wechselnden Bewusstseinszuständen dieser Sprecher unaufhörlich verändern. Ob zum Besseren oder Schlechteren, das hängt von vielen Umständen ab.“
(Harald Weinrich 1985, S. 7)
Sprachen sind die Fenster und Türen zur inneren Welt und zu den Möglichkeiten, wie man mit den Dingen in der äußeren Welt umgeht, sie anspricht, sie benennt und mit Bedeutung versieht. Sprachen ermöglichen Verstehen und zugleich strukturieren sie die Wahrnehmung, das Denken und das Empfinden jedes einzelnen Menschen.
Zwar gibt es Wörterbücher, doch die lebendige, tatsächliche Bedeutung eines Wortes und einer jeden Sprache wird nur im Akt des Sprechens, in der konkreten Kommunikation erschaffen. Jede Gruppe von Menschen spricht zwar eine sogenannte Muttersprache, sie spricht aber gleichzeitig auch eine ganz eigene, gleichsam nur ihr gehörende Version davon. Bestimmte Worte sind „heilige Worte“. Sie zeugen von einer gemeinsamen Vision, einem gemeinsamen Bewusstsein, einer gemeinsamen Identität. Eine solche gemeinsame Sprache zu erschaffen und zu kultivieren – Sprache also bewusst zu verwenden und sich immer auch über das Wesen der verwendeten Worte und ihrer Grammatik bewusst zu sein, ist Sprachkultur.
„Sprache ohne Sprachkultur ist für mich etwas Monströses“
Harald Weinrich
SPRACHKULTUR:
- Unser Zugang zu Ihrer Organisation ist das Wahrnehmen und Spiegeln Ihrer Sprachkultur. So haben Sie die Möglichkeit, diese zu reflektieren, zu optimieren und zu verbessern.
- Wir begleitet Unternehmen und Organisationen dabei, eine gemeinsame Sprache zu kultivieren, eine gemeinsame Sprachkultur zu entwickeln. Von einer gemeinsamen Vision bis hin zum Finden gemeinsamer Ziele im Team, in Führungskreisen usw.
„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Worten, achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu deinem Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird zu deinem Schicksal … und dein Schicksal beginnt jetzt mit deinen Gedanken.“
(Talmud)
Literatur
Michail Bachtin (1979): Die Ästhetik des Wortes. Frankfurt am Main.
Harald Weinrich (1985): Wege der Sprachkultur. Stuttgart.
Martin Buber (2013): Ich und Du. Nachdruck. Stuttgart.