Personalentwicklung (auch abgekürzt mit PE) ist ein elementarer Bestandteil der organisationalen Effizienz– oder Effektivitätssteigerung und umfasst ein breites Spektrum der Analyse, Planung, Förderung und Evaluation des personellen Potenzials einer Organisation(vgl. Greif). Sie umfasst alle Maßnahmen der Bildung, der Förderung und der Organisationsentwicklung, die zur Erreichung spezifischer Unternehmensziele notwendig sind. Diese sind systematisch und methodisch geplant, zielgerichtet, werden realisiert und anschließend evaluiert (vgl. Becker 2013, 5).
Während mit Bildung formale Qualifikationswege gemeint sind, beziehen sich Förderung und Organisationsentwicklung auf einen weiter gefassten PE-Begriff.
Unter Förderung fallen beispielsweise Maßnahmen wie Potenzial– und Kompetenzermittlung bei der Mitarbeiterauswahl und -entwicklung in Assessment oder Development Centern, Nachfolge- und Karriereplanung, Vorbereitung und Unterstützung bei Auslandseinsätzen, strukturierte Mitarbeitergespräch, systematische Entwicklungsberatung– aber auch kollegiale Beratung, Peer-Supervision, Supervision und Coaching bzw. Mentoring.
Unter der Perspektive der Organisationsentwicklung beinhaltet PE zudem Maßnahmen zur Teamentwicklung, Projektarbeit, Großgruppenveranstaltungen, Netzwerkemanagement, systemische Handlungsweisen bis hin zum Change-Management. Strategische Personalentwicklung sorgt unter anderem auch dafür, dass Führungsleitbilder und Werte eines Unternehmens von den gemeinsam arbeitenden Menschen auch gelebt werden.
Zeitgemäß ist ein weitgefasster PE-Begriff, der neben Bildung auch Förderung und Organisationsentwicklung beinhaltet. Der Grund dafür wird darin gesehen, dass das Personal eines Unternehmens heute zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Markt geworden ist.
Hierfür sind u.a. zwei Megatrends verantwortlich zu machen: Im Anbetracht sich rasch verändernder Märkte, die eine Beschleunigung im Außen erfordern, werden einerseits die Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter für das Gelingen und Erreichen von Zielen immer entscheidender. Diese Beschleunigung verlangt den Menschen in zunehmendem Maße Flexibilität, Lernbereitschaft und Widerstandsfähigkeit ab. Was heute gilt, kann schon morgen falsch sein (VUCA-World). Andererseits macht sich gerade in den westlichen Gesellschaften der demografische Wandel bemerkbar. Den Unternehmen steht keine nahezu unerschöpfliche Ressource ‚Personal‘ mehr zur Verfügung. Es ist daher von strategischer Bedeutung, wie erfolgreich Mitarbeiter nicht nur rekrutiert, sondern auch gehalten und für die noch unbekannten Herausforderungen der Zukunft entwickelt werden.
Der strategischen Personalentwicklung kommt an dieser Stelle eine betriebswirtschaftliche Schlüsselposition zu. Sie ist sowohl für die Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Zukunftssicherheit des Unternehmens von elementarer Bedeutung.
Bei SPRACHKULTUR sehen wir Personalentwicklung als einen gesamtheitlichen Prozess. Auf der Basis einer Analyse des Marktumfeldes eines Unternehmens und der Sondierung zukünftiger Herausforderungen schaffen wir einen Standpunkt, von dem aus Sie auf Ihre aktuellen Strukturen und vorhandenen Kompetenzen blicken.
Wir ersetzen häufig den Begriff Human Resources durch Human Relations – denn im Kern geht es darum Handlungsfähigkeit in Organisationen sicher zu stellen: Dafür braucht es Kompetenzen, richtige Menschen am richtigen Platz und Kommunikationswege und –orte, die allen bekannt und praxistauglich sind, sowie guten Kontakt zwischen den Menschen, Abteilungen, Standorten, Bereichen, zu den Kunden und Stakeholdern.
Literatur
Manfred Becker (2013): Personalentwicklung. Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung in Theorie und Praxis. 6., überarb. u. akt. Aufl. Stuttgart.
Siegfried Greif: Personalentwicklung. In: M.A. Wirtz (Hg.): Dorsch – Lexikon der Psychologie. (Abgerufen am 17.02.2016 von https://portal.hogrefe.com/dorsch/personalentwicklung)
Heinz Holling und Detlef Liepmann (2007): Personalentwicklung. In: Heinz Schuler (Hg.) (2007): Lehrbuch Organisationspsychologie. 4., akt. Aufl. Bern.
Martin Tschumi (2005): Praxisratgeber zur Personalentwicklung. Die Personalentwicklung von der Bedarfsentwicklung bis zur Erfolgskontrolle mit vielen Praxisbeispielen. Zürich.