Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung Kerngeschäft und agiles Arbeiten in Einklang zu bringen. Dieses Spannungsfeld wird immer mehr zur Pflichtaufgabe, um zukunftsorientiert in einer schnelllebigen und digitalen Welt arbeiten zu können. Oftmals überwiegt die Investition in das Kerngeschäft extrem, da hier der Großteil des Ertrags erwirtschaftet wird. Für die Entwicklung neuer Produkte bleiben dann oft zu wenig Zeit und Ressourcen, sodass langfristig die Innovationskraft leidet.
So ist Ambidextrie der Versuch, die Balance zwischen Effizienzsteigerung und Innovation in Organisationen herzustellen. Es geht darum Kräfte des Wandels und Kräfte der Beständigkeit in Einklang zu bringen.
Kompetenzen, die Ambidextrie fördern, sind Experimentierfreude, Offenheit für Veränderung und ganzheitliches Denken.
Diese mit Ambidextrie beschriebene Balance ist dann hergestellt, wenn vorhandene Kompetenzen genutzt und gleichzeitig neue Kompetenzen in ggf. neuen Bereichen ausgebaut werden können und auch angenommen werden. Die Dualität muss auf einem strategischen und strukturellen Fundament stehen, gleichzeitig aber auch den Mitarbeitern gegenüber kommuniziert werden. Statt in der alten „Entweder-Oder-Welt“ zu verharren, sollten wir heute den Raum von „Sowohl-als-Auch“ betreten.
Literatur
Jürgen Weibler, Tobias Keller (2012): Ambidextrie – Die organisationale Balance im Spannungsfeld von Exploration und Exploitation in WiSt
Wolfgang H. Güttel (2017): Erfolgreich in turbulenten Zeiten: Impulse für Leadership, Change Management & Ambidexterity
Jorgen Hesselberg (2017): Unlocking Agility: An Insider’s Guide to Agile Enterprise Transformation